Wann wurde Ihnen bewusst, dass Sie Fotograf werden möchten?
Das war im Jahr 2000, als mein Vater mir meine erste Kamera gekauft hat. Mit vierzehn segelte ich sieben Jahre lang mit meiner Familie auf einem Boot um die Welt. Das hat mein Leben stark beeinflusst und mich für die Fotografie begeistert. Ich war fasziniert von den unendlichen Möglichkeiten, das, was ich um mich herum sah, in Bildern festzuhalten.
Nach meiner Ankunft in Europa habe ich mir eine D-SLR gekauft, die Nikon D70. Eigentlich wollte ich zum Film gehen. Aber als ich sah, wie gestochen scharf die Bilder waren, die ich damit machen konnte, änderte sich alles. Ich war noch jung, als wir umherreisten und kam irgendwann auch in Frankreich an. Dort erhielt ich die Möglichkeit, die Breakdance-Meisterschaft von „The Battle of the Year France“ aufzunehmen. Das war etwas anderes als die Aufnahmen, die ich bisher an Bord gemacht hatte und markiert wohl den Tag, an dem ich meine „Action-Begeisterung“ entdeckte. Ab diesem Moment war ich dabei.
Was treibt Sie als Fotograf an?
Den perfekten Moment abzupassen und Teil des Geschehens zu werden. Nachdem ich auf einem Boot aufgewachsen bin, ging es im Leben hauptsächlich darum, rauszugehen, die Welt zu sehen und alles, was wir unterwegs gesehen haben, zu dokumentieren. Ich wollte die Menschen durch meine Fotografie dazu animieren, etwas Anderes zu probieren. Einen neuen Sport, in die Natur gehen, mehr von der Welt zu sehen.
Am besten gefällt mir, dass die Fotografie ein Medium ist, mit dem die Menschen sehr leicht eine Verbindung herstellen können. Das gibt mir eine Art Diplomatenausweis, um Dinge zu tun, zu denen ich sonst nicht in der Lage wäre, und ich liebe es, durch meine Arbeit mit anderen das zu teilen, was ihnen normalerweise nicht auffallen würde.

Gibt es eine Aufnahme, die Ihnen besonders am Herzen liegt?
Im Rahmen eines privaten Projektes habe ich über einen Monat im Zentrum der Eastside von Vancouver verbracht, einem Stadtteil, in dem Drogen und Obdachlosigkeit ein echtes Problem darstellen. Während ich dort gearbeitet habe, erfuhr ich mehr über die Menschen auf der Straße und ihre Lebensgeschichten. Ich habe ungefähr 165 Porträts aufgenommen. Aber dieses Foto, das einen Mann, George, mit seiner Taube darstellt, ist mein Lieblingsbild. Ich wollte den Menschen hinter der aktuellen Situation sehen und ich glaube, dieses Bild zeigt das sehr deutlich.
Dieses Projekt liegt mir ganz besonders am Herzen, da mein Vater mich als Kind nach Vancouver mitgenommen hat. Dort haben wir dann in China Town gegenüber des Carnegie Community Center gegessen, ein wunderschönes Gebäude mitten im Zentrum der Eastside. Als ich dann später völlig unerwartet mit einer Kamera in Vancouver stand wusste ich, dass ich dieses Projekt durchziehen musste. Für mich war das ein sehr einschneidendes Erlebnis, diese Menschen kennenzulernen und etwas über ihr Leben zu erfahren und woher sie eigentlich kommen.
Wie lange arbeiten Sie schon mit Nikon-Produkten und welche Ausrüstung benutzen Sie besonders gerne und warum?
Ich arbeite seitdem ich meine erste D-SLR, die D70, im Jahr 2004 gekauft habe mit Nikon. Seit diesem Zeitpunkt ist Nikon ein fester Bestandteil meines Alltags!
Eine meiner Lieblingskameras ist die Nikon D810. Die Auflösung und der Dynamikumfang dieser Kamera ist fantastisch, was zu einer hohen Bildqualität führt. Wenn ich den perfekten Moment aufnehme, möchte ich das auch mit der bestmöglichen Qualität tun.
Die Nikon D5 ist eine weitere Kamera, auf die ich mich verlassen kann. Das liegt vor allem an ihrer hervorragenden Ergonomie. Wenn man den ganzen Tag fotografiert und die Kamera 10 Stunden in den Händen hält, dann sollte sie bequem und robust sein. Verschlusszeiten und eine hohe Empfindlichkeit sind weitere wichtige Faktoren bei dieser Kamera. Da viele meiner Aufnahmen sehr schnell und mitten im Geschehen gemacht werden, muss ich in der Lage sein, genau diesen Moment zu erfassen, denn ich erhalte keine zweite Chance dazu.
Die Nikon D500 eignet sich dann noch hervorragend für meine Abenteuerreisen. Das leichte Gehäuse mit professionellen Funktionen bedeutet, dass ich auch beim Klettern auf 900 Metern Höhe oder mitten in der Wüste nicht von dem Gewicht der Kamera beeinflusst werde.
Was die Objektive angeht, bin ich vom AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G ED begeistert. Das ist unglaublich scharf und hat einen hervorragenden Zoom. Mit diesem Objektiv kann ich problemlos ein ganzes Projekt abwickeln. Auch mit dem AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8 G ED VR II arbeite ich sehr gerne, weil es sehr flexibel ist, und mit dem AF-S NIKKOR 16-35 mm 1:4G ED VR mit seinem leichtgewichtigen Weitwinkel-Zoom. Aber auch das Festbrennweitenobjektive AF-S NIKKOR 24 mm 1:1,4G ED ist wegen seiner 1,4 Blende und herausragenden Qualität sehr gut, eine Brennweite, mit der ich am liebsten arbeite.
Welche Produkte werden Sie in den kommenden Monaten am häufigsten einsetzen?
Ich bereite mich gerade darauf vor, mehr Video-Projekte zu bearbeiten, also werde ich die 4k Video-Kapazitäten der D500 und D5 häufiger einsetzen. Ich habe damit schon einiges ausprobiert und sie haben mich sehr beeindruckt. Aber auch auf die KeyMission 360 und 170 freue ich mich, um mit neuen Mitteln unterschiedliche Perspektiven zu nutzen. Die KeyMission 360 habe ich schon sehr früh ausprobiert und ich war total begeistert davon.
Wie gefällt Ihnen Ihre neue Rolle als Europäischer Nikon-Ambassador?
Das ist eine große Ehre! Es macht mir viel Freude, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten und dann auch noch in dieser Form von ihm anerkannt zu werden, das von Anfang an ein wichtiger Bestandteil meiner Karriere darstellt. Damit kann ich nicht nur an einem speziellen Projekt arbeiten, das mir sehr am Herzen liegt, sondern ich kann meine Erfahrung und mein Wissen auch mit anderen Fotografen teilen.
Welchen Herausforderungen sind Sie im Rahmen Ihrer Arbeit bereits begegnet?
Kein Fotografieprojekt ist ohne Herausforderungen, das gilt besonders dann, wenn man ein Action-/Abenteuerfotograf ist und auch noch selber gerne Sport betreibt. Sich diesen Herausforderungen zu stellen und Lösungen zu suchen ist aber Teil des Prozesses und irgendwie macht das auch den Spaß an der Sache aus.
Für mich ist das Wetter immer eine große Herausforderung. Das gilt besonders dann, wenn es um Werbeaufnahmen geht, wo man unter Zeitdruck arbeitet und nur wenig Zeit mit den Sportlern oder Kunden verbringen kann. Auf der anderen Seite stimmt es aber auch, dass ich bei der Abenteuerfotografie oft genau dann die besten Aufnahmen mache, wenn das Wetter schlecht ist und man die Kamera eigentlich gar nicht rausholen möchte. Wenn es also mal so richtig zur Sache geht und das Wetter auch zu wünschen übrig lässt, dann muss man sich einfach durchbeißen und die bestmöglichen Aufnahmen machen (dabei ist es natürlich auch hilfreich, mit einer robusten Kamera zu arbeiten).
Auch die Logistik ist nicht immer einfach. Wenn man in Bereichen arbeiten will, die noch nie wirklich erforscht wurden, oder wenn man eine große Crew und viel Ausrüstung mitführt, dann muss man viel Zeit in die Planung investieren, um sicherzugehen, dass nichts schiefläuft und alle Teile vor Ort sind.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Nun, ein Nikon-Ambassador zu sein ist wirklich eine große Ehre für mich, auf die ich sehr stolz bin. Aber auch meine Fotoprojekte in Vancouver und die Expeditionen im Himalaya gehören zu meinen schönsten Erlebnissen.